Mit den eigenen Händen oder unter Mithilfe von Maschinen aus verschiedenen Teilen ein Ganzes formen – das gehört zum Arbeitsalltag von Metallbauerinnen und Metallbauern. In der Fachrichtung Konstruktionstechnik schneiden sie Leichtmetalle oder Stahl zu und formen diese für die Weiterverarbeitung. Diese Materialien schweißen, nieten oder schrauben sie nach technischen Zeichnungen zusammen. So entstehen zum Beispiel Tore, Fensterrahmen, Geländer, Überdachungen, Schutzgitter und viele andere Metallelemente. Oft sind es Einzelstücke nach speziellem Kundenwunsch.
Bei der Montage vor Ort bauen sie auch Schließ- und Sicherheitsanlagen ein und installieren zum Beispiel mechanische, hydraulische und elektrische Antriebe für Tor- oder Sonnenschutzanlagen. Außerdem warten Metallbauerinnen und Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik ihre Produkte selbst und halten sie instand.
formen Metalle und stellen Metallkonstruktionen aller Art her
bearbeiten Stahl und Aluminium
bauen Brücken, Schiffe und Boote
bauen Hallen,
konstruieren Türen, Fenster und Geländer
halten Land- und Baumaschinen instand
halten Schiffe instand
Zusätzlich gehört teilweise die Metallgestaltung (Schmieden) sowie auch der Nutzfahrzeugbau zur ihrem Aufgabengebiet.
Wer Metallbauerin oder Metallbauer werden möchte, sollte...
handwerklich geschickt sein.
über ein gutes technisches Verständnis verfügen.
sorgfältig und genau arbeiten.
gut anpacken können.
ein gutes Mathematikverständnis besitzen.
Welche Einstellungsvoraussetzungen gibt es?
Schulabschluss:
Für den Ausbildungsberuf ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Im Hinblick auf die beruflichen Anforderungen sollte jedoch mindestens ein guter bis sehr guter Erster allgemeinbildender Schulabschluss - ESA - (ehemals Hauptschulabschluss) oder diesem gleichgestellter Bildungsabschluss
vorliegen.
Schwerpunktfächer:
Das Augenmerk ist insbesondere auf die Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik, Werken/Technik und Englisch gerichtet.
Weitere Voraussetzungen:
Körperliche Belastbarkeit
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Ausbildungsbeginn:
1. August eines jeden Jahres
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Ausbildungsaufbau:
praktische Ausbildung in dem Betrieb (Bauhof)
Teilnahme an überbetrieblichen Lehrgängen der Kreishandwerkerschaft
1 Tag pro Woche Berufsschulunterricht
Ausbildungsorte:
Der Berufsschulunterricht erfolgt an der Berufsschule in Niebüll (wahlweise Meldorf).
Ausbildungsorte: Husum, Niebüll, Handwerkskammer Flensburg, Kreis-handwerkerschaft Nordfriesland (Niebüll) oder Kreishandwerkerschaft Dithmarschen (Meldorf bzw. Heide).
Art des Ausbildungsverhältnisses:
Während der Ausbildung stehen die Metallbauerinnen und Metallbauer in einem tariflichen Ausbildungsverhältnis.
Welche Inhalte hat die Ausbildung?
Bauteile herstellen und vormontieren:
Profile, Platten und Bleche abmessen, vorzeichnen, anreißen
Bauteile durch Brennschneiden, Trennschleifen, mit Scheren und Sägen auf das geforderte Maß zuschneiden
Bauteile durch Biegen, Warm- und Kaltumformen, Richten und Pressen in die maßgerechte Form bringen
Bohrungen und Schweißfugen anbringen
konventionell oder numerisch gesteuerte Bearbeitungsmaschinen bedienen und einrichten (z.B. Biege- und Umformmaschinen)
vorgefertigte Bauteile durch Schweißen, Verschrauben oder Nieten zu Baugruppen vormontieren
ggf. Bauteile entrosten, Schweißnähte säubern, Korrosionsschutz und andere Oberflächenbehandlungsverfahren durchführen
Gefertigte Bauteile, Normteile und fertige Bau- und Zubehörteile zu festen und beweglichen Metallkonstruktionen montieren (Endmontage):
vorgefertigte Bauteile auf Maßhaltigkeit prüfen
geeignete Anschlag- und Transportmittel auswählen, Bauteile transportieren
Montageplätze unter Beachtung der Sicherheitsbestimmungen einrichten, ggf. Gerüste und Arbeitsbühnen aufstellen
beim Bau von Metallkonstruktionen Bauteile ausrichten, mit Schweißpunkten fixieren und durch Schweißen oder Verschrauben zusammenbauen
im Metallfassadenbau Unterkonstruktionen herstellen und montieren, Dämmungen anbringen und Fassadenelemente befestigen
Schließ- und Sicherheitsanlagen sowie Sonnenschutzanlagen montieren, Antriebsaggregate und Steuerungen einbauen und einstellen
ausgeführte Arbeiten kontrollieren und Funktionsprüfungen an beweglichen Teilen durchführen
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ausführen:
bei größeren Metallkonstruktionen Bauteile für den Wiederzusammenbau kennzeichnen und defekte Teile demontieren, z.B. durch Brennschneiden, Trennschleifen und Sägen, dabei auf die Standsicherheit der Konstruktion achten
Bauteile instand setzen, ggf. unbrauchbar gewordene Teile neu anfertigen
Funktionen an Schließanlagen, Sicherheitseinrichtungen u.a. beweglichen Bauteilen testen, Fehler suchen und Störungen beseitigen
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:
Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten
ggf. Kundenaufträge entgegennehmen und Maße vor Ort ermitteln, Skizzen er-stellen
technische Unterlagen wie Fertigungs-, Schweiß- und Montagepläne lesen (in größeren Betrieben werden von der Arbeitsvorbereitung bereits detaillierte fertigungs- und montagetechnische Vorgaben erstellt)
Theorie – In der Berufsschule stehen folgende Lernfelder auf dem Lehrplan:
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
Herstellen einfacher Baugruppen
Warten technischer Systeme
Herstellen von Blechbauteilen
Herstellen von Konstruktionen aus Profilen
Herstellen von Umformteilen
Demontieren und Montieren von Baugruppen in der Werkstatt
Herstellen von Stahl- und Metallbaukonstruktionen
Herstellen von Türen, Toren und Gittern
Herstellen von Fenstern, Fassaden und Glasanbauten
Herstellen von Treppen und Geländern
Instandhalten von Systemen des Stahl- und Metallbaus
Praxis:
Beispiele 1. Ausbildungsjahr
wie man Werkzeuge unter Berücksichtigung der Verfahren und Werkstoffe auswählt und schärft
worauf man bei der Prüfung von Werkstücken mit Winkeln, Grenz- und Gewindelehren achten muss
wie Maschinenwerte bestimmt und eingestellt werden und wie man Kühl- und Schmiermittel anwendet
wie man technische Unterlagen, z.B. Betriebsanleitungen, Kataloge, Stücklisten, liest und anwendet
wie Betriebsmittel gereinigt, gepflegt und vor Korrosion geschützt werden
wie der Arbeitsplatz unter Berücksichtigung des Arbeitsauftrages vorbereitet wird
was bei der Anwendung des betriebseigenen Qualitätsmanagementsystems zu beachten ist
wie die Kommunikation mit vorausgehenden und nachfolgenden Funktionsbereichen sichergestellt wird
Beispiele 2. Ausbildungsjahr
wie unterschiedliche Werkstoffe durch Schrauben und Nieten verbunden werden
wie man Bauteile und Baugruppen heftet und Bleche und Profile geschweißt werden
was bei der thermischen Trennung von Blechen und Profilen aus legiertem Stahl und Aluminium zu beachten ist
wie Oberflächen behandelt und geschützt werden
wie man Material, Ersatzteile, Arbeitszeit und technische Prüfungen dokumentiert
wie Prüfprotokolle angefertigt, technische Sachverhalte dokumentiert und ausgewertet werden
was bei der Abstimmung mit Kunden zu beachten ist, wie man Änderungswünsche dokumentiert und umsetzt
wie Schablonen erstellt und angewendet werden
wie man Profile umformt
welche VDE-Bestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften über das Arbeiten an elektrischen Anlagen beachtet werden müssen
Beispiele 3. und 4. Ausbildungsjahr
wie hydraulische, pneumatische und elektrische Bauteile montiert und geprüft werden
wie man Fassaden, Wände, Decken und Dächer montiert und demontiert
was bei der Herstellung von Metall- oder Stahlkonstruktionen zu beachten ist
wie man Bauzeichnungen liest und anwendet
wie man Maße auf Baustellen prüft
was beim Fügen hochfester Schraubverbindungen zu beachten ist
wie Bauteile und Bauelemente an Bauwerken befestigt werden
was bei Inspektionen nach Plänen erforderlich ist
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
Wie wird die Ausbildung vergütet?
Während der Ausbildung stehen der/die Metallbauer/in, Fachrichtung Konstruktionstechnik, in einem tariflichen Ausbildungsverhältnis. Während dieser Zeit erhalten die Auszubildenden ein monatliches Entgelt gemäß dem TVA-L / BBiG
Im Dezember eines jeden Ausbildungsjahres steht der/dem Auszubildenden eine Jahressonderzahlung (§ 16 TVA-L / BBiG), sogenanntes Weihnachtsgeld, zu.
Bei erfolgreich abgeschlossener Abschlussprüfung wird eine Abschlussprämie (§ 20 TVA-L / BBiG) in Höhe von 400,00 € gezahlt.
Anzahl der Ausbildungsplätze:
Die Ausbildung wird bedarfsorientiert ausgeschrieben und pro Ausbildungsjahr wird eine Metallbauerin oder ein Metallbauer eingestellt.
Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung:
Mit Abschluss der Berufsausbildung wird die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN-SH) angestrebt. Die Einstellung richtet sich nach freien Stellen.
Verdienstmöglichkeiten:
Das Entgelt der/des Metallbauer/in, Fachrichtung Konstruktionstechnik, beim LKN-SH richtet sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Die Eingruppierung erfolgt entsprechend der Tätigkeit.
Tarifvertrag der Länder TV-L
Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten:
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, unter anderem:
Metallbauermeister/in
Techniker/in der Fachrichtung Metallbautechnik
Schweißfachfrau/-mann
Wo kann ich mich informieren?
Dieter Lass (Tel.-Nr.: 04841/667-272)
Niclas Petersen (Tel.-Nr.: 04841/667-273) und
Sabine Schürmann (Tel.-Nr.: 04841/667-628)
Gesetzliche Grundlagen
Metallbauer/in, Fachrichtung Konstruktionstechnik, ist ein nach dem Berufsbildungsgesetz staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.
Der Ausbildungsverlauf und die Ausbildungsinhalte sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Metallbauer/in MetallbAusbV 2008, Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Metallbauer/in sowie im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.
Bewerbungszeitraum:
Nach erfolgter Ausschreibung beträgt die Bewerbungsfrist 3 Wochen.
Notwendige Unterlagen
ein aussagefähiges Bewerbungsschreiben mit einer kurzen Darstellung, warum Sie sich für diesen Beruf entschieden haben
ein tabellarischer Lebenslauf
das Schulabschlusszeugnis beziehungsweise das letzte Halbjahreszeugnis
gegebenenfalls Beschäftigungs- bzw. Praktikumszeugnisse oder Qualifizierungsnachweise
gegebenenfalls eine Kopie des Schwerbehindertenausweises oder eines Gleichstellungsbescheides
Weitere Hinweise:
Von der Übersendung von Bewerbungsfotos sollte abgesehen werden.
Die Landesregierung setzt sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein. Schwerbehinderte und ihnen Gleichgestellte werden daher bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Landesregierung ist bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten in der Landesverwaltung zu erreichen. Sie bittet deshalb geeignete Frauen, sich zu bewerben und weist darauf hin, dass Frauen bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und Leistung vorrangig berücksichtigt werden.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben.
Die Bewerbung ist an folgende Adresse zu richten:
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und
Meeresschutz Schleswig-Holstein
Herzog-Adolf-Str. 1
25813 Husum
oder per E-Mail an: bewerbung@lkn.landsh.de